Die römische Herrschaft in Britannien hinterließ nicht nur imposante Bauten wie Hadrianswall oder die prächtigen Thermen von Bath, sondern auch eine Fülle faszinierender Gräber, die bis heute Rätsel aufgeben. Von geheimnisvollen Bestattungspraktiken bis zu ungewöhnlichen Grabbeigaben eröffnen diese Ruhestätten ein Fenster in die komplexe Kultur und Spiritualität der römischen Provinz Britannia.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die bedeutendsten Entdeckungen römischer Gräber in Britannien und die Geheimnisse, die sie bis heute umgeben.
🏺 Römische Gräber: Vielfalt der Bestattungspraktiken
Die römische Gesellschaft in Britannien war geprägt von einer faszinierenden Mischung aus einheimischen Traditionen und importierten Bräuchen. Diese kulturelle Symbiose zeigt sich besonders in den Gräbern:
- Kremationen und Körperbestattungen: Während Kremationen im frühen Römischen Reich verbreitet waren, ging man später vermehrt zu Körperbestattungen über. Archäologen finden oft beides nebeneinander – ein Hinweis auf den Übergang zwischen unterschiedlichen Glaubensvorstellungen.
- Steinkisten und Sarkophage: Wohlhabende Römer ließen sich in kunstvoll gearbeiteten Steinkisten oder Sarkophagen beisetzen, oft mit aufwändigen Gravuren.
- Ungewöhnliche Bestattungsorte: Einige Gräber befinden sich an ungewöhnlichen Orten, wie alten Straßen oder verlassenen Gebäuden, was auf soziale oder spirituelle Ausgrenzung hindeuten könnte.
🔎 Mysteriöse Grabbeigaben: Was sagen sie aus?
Grabbeigaben sind oft der Schlüssel zum Verständnis der römischen Gräber. Doch manche Funde werfen mehr Fragen auf, als sie beantworten:
- Münzen in den Mündern der Verstorbenen: Eine gängige Praxis, um den Fährmann Charon zu bezahlen, der die Seele ins Jenseits bringt.
- Werkzeuge, Waffen und Schmuck: Diese Gegenstände könnten nicht nur den sozialen Status des Verstorbenen anzeigen, sondern auch als „Begleitung“ ins Jenseits dienen.
- Rätselhafte Tieropfer: In einigen Gräbern wurden die Überreste geopferter Tiere gefunden, darunter Pferde oder Hunde. Diese Praxis lässt auf eine Verbindung zu einheimischen keltischen Traditionen schließen.
🏺 Die rätselhaften Schädelgräber von York
Eine der faszinierendsten Entdeckungen wurde in York gemacht, einer der bedeutendsten Städte der römischen Provinz. Hier fanden Archäologen eine Sammlung von Gräbern, in denen die Köpfe der Verstorbenen abgetrennt und separat bestattet wurden.
- Theorien über diese Praxis: Einige Forscher glauben, dass es sich um rituelle Enthauptungen handelt, während andere auf militärische oder strafrechtliche Hintergründe hinweisen.
- Keltische Einflüsse?: Enthauptungen spielten auch in der keltischen Kultur eine bedeutende Rolle. Vielleicht ist dies ein Beleg für die Vermischung römischer und einheimischer Bräuche.
🌟 Faszinierende Entdeckung: Das Grab der „Ivory Bangle Lady“
In York wurde außerdem das Grab der sogenannten „Ivory Bangle Lady“ entdeckt – eine der wohlhabendsten Personen ihrer Zeit.
- Wer war sie?: Die Analyse ihrer Überreste zeigte, dass sie afrikanischer Herkunft war, was die Diversität der römischen Gesellschaft in Britannien unterstreicht.
- Grabbeigaben: Zu den Funden gehörten filigrane Armreife aus Elfenbein, ein Spiegel und Glasgefäße – Symbole von Reichtum und sozialem Status.
📖 Das Geheimnis der römischen Gräber heute
Die Erforschung römischer Gräber in Britannien zeigt, wie dynamisch und vielschichtig die römische Gesellschaft war. Die Mischung aus römischen und einheimischen Elementen verdeutlicht, wie stark Kulturen durch Migration und Eroberung miteinander verwoben sein können.
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