🌴 Die römische Entdeckung der Kanarischen Inseln

Die Kanarischen Inseln, heute ein beliebtes Reiseziel, waren den Römern bereits in der Antike bekannt – zumindest in Berichten. Diese abgelegene Inselgruppe vor der Küste Nordwestafrikas wurde von den Römern als „Glückliche Inseln“ (Insulae Fortunatae) bezeichnet. Doch was wussten die Römer wirklich über diese geheimnisvollen Orte, und welchen Einfluss hatte ihre Entdeckung auf die antike Welt?


📜 Die ersten Berichte: Mythos und Realität

Mythologische Inspiration

Schon in der griechischen Mythologie tauchten die „Glücklichen Inseln“ auf, eine Art Paradies am westlichen Ende der bekannten Welt. Sie galten als der Wohnort der seligen Seelen und als Ort ewigen Friedens. Diese Vorstellung beeinflusste später die römischen Berichte.

Römische Entdecker und Berichte

  • Plinius der Ältere: Der römische Naturforscher beschrieb die Kanarischen Inseln in seinem Werk Naturalis Historia (77 n. Chr.). Er stützte sich auf Berichte von Entdeckern, die angeblich eine Reise dorthin unternommen hatten.
  • Juba II.: Der mauretanische König Juba II., ein Verbündeter Roms, unternahm im 1. Jahrhundert v. Chr. eine Expedition entlang der Westküste Afrikas. Er berichtete von unbewohnten Inseln mit üppiger Vegetation und zahlreichen Hunden – daher der Name „Kanarische Inseln“ (vom lateinischen canis = Hund).

🗺️ Was wussten die Römer über die Kanarischen Inseln?

Die Römer sammelten hauptsächlich durch Berichte und Erzählungen Wissen über die Inseln. Sie beschrieben:

  • Flora und Fauna: Die Inseln wurden als fruchtbar und paradiesisch dargestellt, mit exotischen Pflanzen und einer reichen Tierwelt.
  • Hunde: Der Name soll von den großen Hunden stammen, die auf den Inseln gesichtet wurden. Plinius erwähnt, dass Juba II. zwei dieser Hunde nach Rom brachte.
  • Unbewohnte Inseln: Einige Berichte sprachen von unbewohnten Inseln, während andere von Ureinwohnern sprachen, die später als Guanchen bekannt wurden.

Seefahrt und Handel

Die römische Erkundung

Obwohl die Römer die Kanarischen Inseln kannten, gab es keine dauerhaften Siedlungen oder intensive Erkundungen. Die Entfernung und die fehlende strategische Bedeutung hielten Rom davon ab, die Inseln zu kolonisieren.

Handel und mögliche Kontakte

Es ist möglich, dass phönizische und karthagische Seefahrer vor den Römern die Kanarischen Inseln erreichten und Kontakte mit den Ureinwohnern pflegten. Römer könnten durch diese Verbindungen indirekt von den Inseln erfahren haben.


🌄 Das Erbe der „Glücklichen Inseln“

Die Kanarischen Inseln blieben in der römischen Vorstellung ein mystischer Ort. Die Berichte über diese Inseln inspirierten spätere Entdecker und prägten das westliche Verständnis von „paradiesischen“ Orten:

  • Paradigmen für das Unbekannte: Die Kanarischen Inseln wurden in der Spätantike und im Mittelalter als letzte Station vor der „Grenze der Welt“ angesehen.
  • Fortsetzung der Erforschung: Nach der römischen Zeit entdeckten und erforschten später arabische, europäische und schließlich spanische Seefahrer die Inseln systematisch.

Faszination bis heute

Die römischen Berichte über die Kanarischen Inseln sind ein faszinierendes Beispiel für die Verbindung von Mythos und Geografie. Auch wenn die Römer keine dauerhafte Präsenz auf den Inseln hinterließen, trugen ihre Erzählungen dazu bei, die Neugier auf das Unbekannte zu wecken – ein Erbe, das in der Geschichte der Entdeckungen fortlebt.

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