🗡️ Julie d’Aubigny: Die flammende Duellantin der Opernbühne

Stellt euch eine Frau vor, die mit dem Degen kämpfte wie ein Musketier, Frauenherzen stahl wie Casanova – und dabei eine gefeierte Opernsängerin am französischen Hof war. Klingt nach einem Roman? War aber Realität.

🎭 Das wilde Leben einer Unangepassten

Geboren um 1673 als Tochter eines königlichen Waffenmeisters am Hof von Ludwig XIV., wuchs Julie d’Aubigny in der Nähe des Schlosses Versailles auf. Schon früh lernte sie die Kunst des Fechtens – ungewöhnlich für ein Mädchen ihrer Zeit. Doch Julie war alles andere als gewöhnlich.

Mit nur 14 Jahren begann sie eine Affäre mit einem Adligen, floh mit ihm nach Marseille und finanzierte ihre Reise durch Fechtshows – in Männerkleidung. Ihr Talent im Schwertkampf war so beeindruckend, dass sie regelmäßig Männer in Duellen besiegte. Einmal wurde sie sogar von drei Männern gleichzeitig herausgefordert – und besiegte sie alle. Dafür wurde sie kurzzeitig zur Fahndung ausgeschrieben. Ihre Reaktion? Sie sang am nächsten Tag unter tosendem Applaus in der Oper von Paris.

🎶 Eine Stimme für die Ewigkeit

Julie d’Aubigny war nicht nur berüchtigt für ihr ausschweifendes Leben – sie war auch eine begnadete Mezzosopranistin. Unter dem Künstlernamen La Maupin feierte sie große Erfolge an der Pariser Oper. Ihre Stimme und Bühnenpräsenz wurden von Zeitgenossen gerühmt, und sie sang Hauptrollen in Werken von Lully und Campra.

Doch auch abseits der Bühne sorgte sie für Skandale. Ihre Liebschaften – sowohl mit Männern als auch mit Frauen – brachten sie regelmäßig in Schwierigkeiten. Einmal entführte sie ihre Geliebte aus einem Kloster, nachdem deren Familie sie dorthin verbannt hatte. Dabei zündete sie das Gebäude an, um die Flucht zu ermöglichen.

⚖️ Verfolgt, begnadigt und doch vergessen

Für ihre Eskapaden wurde Julie mehrfach angeklagt, doch der König selbst – Ludwig XIV. – begnadigte sie wegen ihres Talents. Ihr Ruhm auf der Opernbühne schützte sie vor der Justiz. Dennoch zog sie sich später aus der Öffentlichkeit zurück und starb vermutlich um 1707 im Alter von nur etwa 34 Jahren – allein und vergessen.


📽️ Diese Geschichte verdient die Leinwand

Wenn euch Julie d’Aubignys Leben fasziniert, lohnt sich ein Blick in die biografische Romanliteratur oder Theaterstücke, die ihr Leben aufgreifen. Leider gibt es bisher keine große Verfilmung – doch Stoff für ein episches Historiendrama wäre reichlich vorhanden.

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